Mouth Taping – Schlafen mit zugeklebtem Mund

Mouth Taping – Zum Schlafen den Mund zukleben

Verfechter des Mouth Tapings kleben sich nachts freiwillig den Mund zu, um das Atmen durch die Nase zu erzwingen. Das wiederum soll sich positiv auf die Gesundheit auswirken, Schnarchen, dem Austrocknen der Schleimhäute und damit Infekten vorbeugen. Aber kann das nicht auch gefährlich sein? Welche potenziellen Vorteile Mouth Taping haben kann und wer es lieber nicht ausprobieren sollte, erklären wir euch in diesem Artikel.

Woher kommt der Trend des Mouth Tapings?

In der Biohacking Community ist das Schlafen mit zugeklebtem Mund schon länger ein Thema. Dabei handelt es sich um Menschen, die sich für die Anwendung von Technologie, Wissenschaft und Selbstexperimenten interessieren, um ihre Gesundheit, Leistungsfähigkeit und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Neben Fitness, Ernährung und Diät gehört dazu eben auch das Thema des erholsamen Schlafens. In den aktuellen Diskurs gekommen ist das Thema Mouth Taping nach einem Interview mit dem Fußballstar Erling Haaland, welcher im Zusammenhang mit seiner Schlafroutine von den Vorteilen dieser Methode berichtete. Auch US-Schauspielerin Gwyneth Paltrow ist eine Verfechterin der Methode. Seitdem findet der Trend in den sozialen Netzwerken viele Nachahmer. Besserer durchschlafen, seltener krank sein, mehr Energie, kein Schnarchen mehr, kein Mundgeruch, morgens keine „Watte“ im Kopf und allgemein ein frischeres Aufwaschen – die Liste der angeblichen Vorteile durch Mouth Taping ist lang.

Dennoch sind viele Schlafforscher skeptisch und warnen sogar davor, den Trend ohne ärztliche Rücksprache auszuprobieren. Wir schauen uns an, welche potenziellen Vor- und Nachteile das Schlafen mit zugeklebtem Mund mit sich bringen kann.

Was macht man beim Mouth Taping?

Beim Mouth Taping klebt man sich vor dem Schlafengehen den Mund mit einem Streifen Tape oder einem Pflaster zu. Mittlerweile gibt es auch spezielle Klebestreifen, welche für genau diesen Zweck entwickelt wurden. Unter dem Titel „Mouth Tape“ oder „Mundpflaster“ finden sich auf Amazon & Co. mehrere Varianten zur Auswahl. Natürlich sollte das verwendete Klebeband nicht zu fest kleben, sodass ihr es am Morgen leicht wieder abziehen könnt, ohne dass Haut und Härchen rings um den Mud dabei beschädigt werden.
Überzeugte Praktizierende des Mouth Tapings berichten bereits nach einigen Tagen davon, einer gesteigerten geistigen Klarheit, Konzentration und Wachsamkeit zu erleben. Dies könnte auf eine verbesserte Sauerstoffversorgung während des Schlafes zurückzuführen sein, denn die Atmung durch die Nase fördert theoretisch die Sauerstoffaufnahme, was sich positiv auf die allgemeine Energie und das Wohlbefinden auswirken kann.

Um zu verstehen, welche Vorteile Mouth Taping wirklich haben kann, ist es also sinnvoll, sich einmal die Unterschiede zwischen der Mund- und der Nasenatmung anzuschauen.

Ist Nasenatmung gesünder als Mundatmung?

Die Nasenatmung bietet mehrere Vorteile gegenüber der Mundatmung. Zunächst filtert die Nase die eingeatmete Luft, entfernt Staub, Schmutz und Allergene und hilft so, die Atemwege sauber zu halten. Zudem befeuchtet und erwärmt sie die Luft, was das Risiko von Atemwegsreizungen reduziert, und für eine angenehmere Atmung sorgt. Durch die Nasenatmung wird außerdem der Luftstrom reguliert, was dazu beiträgt, die Atemwege offen zu halten und den Atemwegsdruck zu stabilisieren. Darüber hinaus fördert die Nasenatmung die Freisetzung von Stickstoffmonoxid, das entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften hat und die Gesundheit der Atemwege unterstützt. Zudem aktiviert die Nasenatmung bestimmte Nervenenden, die das parasympathische Nervensystem stimulieren und beruhigend wirken können.

Im Gegensatz dazu hat die Mundatmung einige potenzielle Nachteile. Die eingeatmete Luft wird nicht gefiltert, befeuchtet oder erwärmt, was zu einem höheren Risiko von Atemwegsinfektionen und Reizungen führen kann. Außerdem kann die Mundatmung zu einem unregelmäßigen Luftstrom und einem instabilen Atemwegsdruck führen, was die Atemarbeit erhöht und zu einem Gefühl von Atemnot führen kann. Zudem kann Mundatmung zu einem Austrocknen des Mundes führen, was das Risiko von Mundgesundheitsproblemen wie Karies erhöht. Schließlich wird durch die Mundatmung möglicherweise weniger Stickstoffmonoxid freigesetzt, was die Gesundheit der Atemwege beeinträchtigen könnte.

Funktionell hat die Nasenatmung gegenüber der Mundatmung also viele Vorteile, die es sinnvoll erscheinen lassen, das Atmen durch die Nase während der Nacht zu bevorzugen. Dennoch fehlt es bisher an Studien, die belegen, dass Mouth Taping medizinisch betrachtet einen Sinn ergibt. Es es jedoch auch davon auszugehen, dass die Methode auch dann für die allermeisten Menschen nicht infrage käme, denn das Schlafen mit zugeklebtem Mund ist für die meisten Menschen bereits aus anatomischen Gründen nicht praktikabel.

Mouth Taping ist nicht für jeden geeignet

Gefährlich ist Mouth Taping für einen gesunden Menschen nicht, denn bevor wir im Schlaf ersticken, würden wir zuvor durch einen Schutzreflex unseres Körpers geweckt werden. Trotzdem solltet ihr diesen Trend nicht einfach ohne ärztliche Rücksprache ausprobieren. In vielen Fällen raten Schlafforscher und Ärzte nämlich davon ab: Wenn jemand regelmäßig an einer verstopften Nase leidet, kann Mouth Taping unangenehm sein. Dies ist beispielsweise bei Allergien der Fall, aber natürlich auch bei einer Erkältung und anderen Atembeschwerden wie Asthma. Menschen mit Schlafapnoe sollten vor dem Mouth Taping in jedem Fall ihren Arzt konsultieren. Auch Personen, die an Kieferproblemen leiden oder Zahnspangen tragen, können Mouth Taping als unangenehm empfinden.
Viele Menschen haben bereits im Wachzustand Probleme mit der Nasenatmung, da sie beispielsweise eine schiefe Nasenscheidewand oder eine chronisch verstopfte Nase haben. Insgesamt zeigt die Schlafforschung, dass es kaum Menschen gibt, die nachts nur durch Nase oder Mund atmen, wir nutzen immer beide Atemkanäle und die Nasenatmung funktioniert im Liegen meist nicht mehr so, wie sie es sollte. Besonders Menschen, die laut schnarchen und es aus diesem Grund mit Mouth Taping versuchen möchten, haben oft Nasenprobleme, welche dem lauten Atemgeräusch zugrunde liegen, sodass das Schlafen mit geschlossenem Mund für sie keine Option wäre.

Bewusst durch die Nase atmen als Alternative zum Mouth Taping

Wenn ihr von den Vorteilen des Mouth Tapings gehört habt und der Meinung seid, dass euch diese Methode helfen könnte, beispielsweise weil eure Schleimhäute durch die Mundatmung morgens stark ausgetrocknet sind, kann es Sinn machen, mit einem Arzt über diese Methode zu sprechen. Dasselbe gilt, wenn ihr häufiger von Halsschmerzen oder einer Mandelentzündung betroffen seid oder ihr euch morgens trotz ausreichender Schlaflänge oft gerädert fühlt und deshalb etwas an eurem Schlafverhalten ändern möchtet.

In dem meisten Fällen wird es aber vermutlich so sein, dass ihr eben deshalb verstärkt durch den Mund atmet, weil die Nasenatmung eben nicht richtig funktioniert und das Schlafen mit zugeklebtem Mund daher nicht den richtigen Lösungsansatz darstellt.

In jedem Fall ist es aber empfehlenswert, die Nasenatmung bewusst zu trainieren und das auch tagsüber. Während es für die Wirksamkeit von Mouth Taping nämlich keine medizinischen Belege gibt, sind die Vorteile der Nasen- gegenüber der Mundatmung eindeutig. Bevor ihr euch also einige Nächte um die Ohren schlagt, in denen ihr immer wieder aufwacht, weil ihr durch die Nase nicht ausreichend Luft bekommt, trainiert die Nasenatmung lieber tagsüber.

Weitere Faktoren, welche die Schaltqualität stören können

Zu geringe Luftfeuchtigkeit: Oft ist nicht die Mundatmung schuld daran, dass wir schlecht schlafen. Ist die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer beispielsweise zu niedrig, begünstigt dies das Austrocknen der Schleimhäute und kann dazu führen, dass wir uns morgens nach dem Aufwachen wie „verklebt“ im Kopf fühlen. Für eine ideale Schlafumgebung darf die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer gerne 50-60 Prozent betragen. Auch zu warm sollte es im Schlafzimmer nicht sein, die optimale Temperaturspanne liegt zwischen 15 und 19 Grad. Mehr Informationen zum Thema optimale Schlafumgebung findet ihr in diesem Artikel.

Suboptimale Schlafposition: Genauso kann eine falsche Schlafposition dazu führen, dass die Atmung nicht optimal funktioniert oder wir uns morgens verspannt fühlen, weil Nacken- und Wirbelsäulenausrichtung nicht optimal sind. Wer gerne auf dem Bauch schläft oder sein Gesicht gerne ins Kopfkissen drückt, kennt das vielleicht. Für einen erholsamen Nachtschlaf und eine ungestörte Atmung sind also auch die richtige Festigkeit der Matratze und das passende Kopfkissen entscheidend. Gegebenenfalls kann es eine Lösung darstellen, die lieb gewonnene Schlafposition zu ändern, wenn dadurch regelmäßig Verspannungen entstehen oder die freie Atmung gestört wird.

Kopfkissen mit wenig Spielraum: Menschen, die sich im Schlaf viel bewegen, sind mit einem 80x80 Zentimeter großen Kopfkissen oft überfordert. Das Kissen wird im Bett zu weit nach oben geschoben, wodurch es sich viel zu hoch auftürmt und der Nacken nach stark abgeknickt wird. Bei einigen fällt das Kissen gleich ganz aus dem Bett oder der Schlafende findet sich am nächsten Morgen unter dem Kopfkissen oder auf einer winzigen, viel zu flachen Eckzipfel wieder. Um hier mehr Ruhe in den Schlaf zu bringen und die ganze Nacht über eine optimale Liegeposition zu erreichen, ist es oft hilfreich, auf ein kleineres 40x80 Kopfkissen umzusteigen oder gleich ein ergonomisches Gelkissen zu wählen.

Physiologische Ursachen: Zähne knirschen, Krämpfe, Sodbrennen, Periodische Gliedmaßenbewegungen während des Schlafs (auch PLMS genannt) oder gar Schlafapnoe, es gibt eine Vielzahl von körperlichen Ursachen, welche einen erholsamen Nachtschlaf stören könnten. Wenn ihr über einen längeren Zeitraum hinweg das Gefühl habt, trotz 8 Stunden Schlaf morgens nicht erholt zu sein, kann es Sinn machen, mit einem Arzt darüber zu sprechen. Auch weil all diese Ursachen der Grund für einen gestörten Nachtschlaf sein können, ist es nicht empfehlenswert, auf eigene Faust mit Mouth Taping zu experimentieren.

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